Call for Paper für das kommende Heft
»Strahlende Zukunft?«
Mit dem »Trinity«-Atomtest im Juli 1945 wurde die Büchse der Pandora geöffnet. Seither lebt die Menschheit mit der, mal mehr, mal weniger akuten Gefahr der »Mutual Assured Destruction« – der garantierten gegenseitigen nuklearen Auslöschung per Knopfdruck. Doch plötzlich, mit dem Ende des Kalten Krieges, wirkten Atomwaffen fast über Nacht wie Relikte aus einer längst vergangenen Zeit. Und spätestens als Barak Obama 2009 sein Amt mit dem erklärten Ziel einer atomwaffenfreien Welt antrat, schien ein »Global Zero« erstmals seit 1945 tatsächlich möglich zu sein.
Von dieser Hoffnung ist heute kaum noch etwas übrig. Die Verleihung des letzten Friedensnobelpreises an die »International Campaign to Abolish Nuclear Weapons« (ICAN) kann kaum darüber hinwegtäuschen, dass der Trend derzeit eher in eine andere Richtung geht. Spätestens seit China seine regionalen Machtansprüche immer konfrontativer vertritt und zeitgleich Russland und die Nato in Osteuropa mit den Säbeln rasseln, gewinnt das Prinzip der nuklearen Abschreckung wieder an Aktualität.
Doch was ist, wenn die nicht funktioniert? Der nordkoreanische Diktator Kim-Jong-Un scheint von den Ankündigungen nuklearer Vernichtung durch den US-Präsidenten Donald Trump jedenfalls wenig beeindruckt zu sein und droht seinerseits mit atomaren Raketenschlägen. Ein nuklear geführter Krieg auf der koreanischen Halbinsel ist plötzlich denkbar. Und während Donald Trump per Twitter schon einmal die Verzehnfachung des derzeitigen nuklearen US-Arsenals ankündigt, droht gleichzeitig der Atomdeal mit dem Iran zu platzen – mit fatalen Signalwirkungen für die ganze Region.
Und was bedeutet das alles für uns? Wird eine künftige Bundesregierung möglicherweise das in der Öffentlichkeit populäre Ziel des Endes der taktischen Atomwaffen in Deutschlands durchsetzen? Falls nicht, wird es jedenfalls Zeit, sich einmal über die Zukunft der nuklearen Teilhabe der Bundeswehr zu unterhalten, denn die Trägersysteme werden langsam alt und können die modernisierten US-Bomben bald nicht mehr tragen. Und überhaupt: wäre es dann in Zeiten von PESCO (Ständige Strukturierte Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich) nicht ohnehin dringend geboten, einmal über eine europäische nukleare Abschreckung nachzudenken?
Diese und weitere Fragen wollen wir im kommenden Heft gern mit Euch bearbeiten.
Der kommende ADLAS-Schwerpunkt bietet Euch daher die Möglichkeit, rund um das Thema »Nuklearwaffen« einen Artikel zu verfassen oder ein spannendes Interview zu führen.
Interesse? Dann meldet Euch bei uns!
Einige Anregungen zu möglichen Themen:
»More Bang for the Buck«? Wie funktionieren und wie gefährlich sind Atomwaffen?
Undenkbares I: Braucht Deutschland Atomwaffen?
Undenkbares II: Wie wahrscheinlich ist ein Atomkrieg mit Nordkorea?
»Nukleare Teilhabe«: Zwischen militärischer Nutzlosigkeit und strategischer Notwendigkeit.
»Massive Retaliation« oder »Flexible Response«? Atomare Strategien im 21. Jahrhundert
»Worst Deal Ever?« Der Atomdeal mit dem Iran.
»Escalate to De-Escalate«: Was ist dran an Russlands vermeintlicher Erstschlagsdoktrin?
»Low probability, high impact«: Unfälle mit Nuklearwaffen
»Drogen, Prostituierte & Trident«: Wie sicher sind Atomwaffen?
»StarWars 2.0«: Wie effektiv ist der US-Raketenabwehrschirm?
»Not worth it«: Warum Staaten Atombombenprogramme beenden
»Zero Progress«: Wie steht es um »Global Zero«?
INTERESSE?
Wenn Ihr Euch von den Themenvorschlägen angesprochen oder herausgefordert fühlt, oder ein eigenes Thema entwickeln möchtet, dann meldet Euch bitte so früh wie möglich unter adlas@sicherheitspolitik.de bei uns. So können wir Dopplungen vermeiden und Euch mit weiteren Ideen unterstützen. Ihr habt Interesse, aber noch keine Erfahrung im essayistischen und journalistischen Schreiben? Kein Problem. Unsere engagierten Redakteurinnen und Redakteure stehen Euch jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Wenn Ihr außerdem noch Mitstudierende kennt, die Lust und Zeit haben, auch einmal einen ADLAS-Beitrag zu schreiben, leitet diese Ausschreibung gerne weiter.
UMFANG
Der Umfang Eures Beitrags sollte bei mindestens 4.000 Zeichen liegen und 10.000 Zeichen nicht überschreiten (jeweils inklusive Leerzeichen).
REDAKTIONSSCHLUSS
Deadline für das Einreichen der Beiträge ist der 14. Januar 2018.
REDAKTIONSPROZESS
Für die jungen wissenschaftlich Schreibenden unter Euch wird unser Redaktionsprozess etwas Neues sein. Wir prüfen Eure Texte auf Inhalt, Sprache und Stil – wobei der Inhalt das Entscheidende ist, im ADLAS veröffentlich zu werden; an Sprache und Stil feilen wir zusammen mit Euch. Das heißt auch, dass in der Regel die Textarbeit mit dem Redaktionsschluss noch nicht abgeschlossen ist. Wir empfehlen Euch, unsere Autorenhinweise und Schreibtipps in Ruhe zu lesen (die bekommt Ihr nach Kontaktaufnahme von uns). Sie erklären Euch die Methoden, die wir mit Euch anwenden wollen, damit Eure Beiträge auch bei möglichst vielen Leserinnen und Lesern Beachtung finden. Dieser Prozess dauert seine Zeit, lohnt die Mühe aber für beide Seiten.
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Unter adlas@sicherheitspolitik.de steht Euch das Redaktionsteam für Nachfragen oder weitere Auskünfte immer gern zur Verfügung.
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